Chronologie Stadt- und Hausgeschichte

Die folgende Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie Ergänzungen oder weiterführende Daten haben, freuen wir uns auf Ihre Anmerkungen.

Quellen: Sprembergensien / Heimatkunde

Stadt Spremberg

Jahr

Fachwerk Burgstraße 9

Ersterwähnung der Siedlung „Wygbilde van de Hus tzu Sprewenberc“ durch Wettiner aus Landsberg bei Halle/ Saale
(leider gibt es darüber keine gesicherten Dokumente)

ca. 1200

 

Stadtgründung – „Oppidum et Castrum Sprewenberc“ *;
Kaufvertrag Stadt und Burg von Landgraf Dietrich dem Jüngeren (Thüringen) an Burghardt von Magdeburg
*)Quelle:  Bohaimia Crown Archiv Prag

1301

 

Erwerb durch von Schwarzenburg/Wachsenburg

1349

 

Erwerb durch Kaiser Karl IV.

1360

 

Verpfändung Schloss und Stadt durch den Nachfahren Kaiser Karl IV.  an Otto von Kittlitz

1395

 

Übernahme durch Ursula von Kittlitz

unbekannt

 

Erwerb durch Landvoigt Heinrich Reuß von Plauen und Burggraf zu Meißen

1497

 

Bau der Kreuzkirche

1509

 

1. Stadtbrand (Stadt fast vollständig vernichtet)

1556

 

Bohuslav Felix von Lobkowitz und Hassenstein verkauft an Hofrat Kaspar von Minkwitz/Drehna

1567

 

 

1580

Nach Befund stammen älteste Bauteile des Hauses aus dieser Zeit; (entsprechend Holzuntersuchungen von 1993); die Ostwand ist noch in Lehm-Staken-Bauweise vorhanden; es gab damals noch keinen Schornstein, üblich war zu dieser Zeit die ’schwarze Küche‘

Wiedererwerb durch Karl von Kittlitz

1584

 

2. Stadtbrand (2 Kirchen, das Rathaus und 200 Wohnhäuser wurden zerstört/ beschädigt)

1604

 es ist unbekannt, ob das Haus damals betroffen war und geschädigt wurde

Pest

1626

 

Schweden plünderten die Stadt (30jähriger Krieg)

1642

 

3. Stadtbrand (Rathaus und 185 Wohnhäuser wurden zerstört/ beschädigt)

1646

es ist unbekannt, ob das Haus damals betroffen war und geschädigt wurde

Erwerb durch Graf Karl Moritz von Reddern durch Heirat mit von Kittlitz;
4. Stadtbrand (200 Wohnhäuser wurden zerstört/ beschädigt)
1671

Pest:  480 Tote (die Hälfte der Stadtbevölkerung)

1680

 

5. Stadtbrand (2 Kirchen und fast alle Wohnhäuser wurden zerstört/ beschädigt)

30.07.1705

Erste Erwähnung in den Archiven der Stadt, da es vom Brand verschont blieb;   ab dieser Zeit gilt die Existenz des Häuschens in seiner heute noch sichtbaren Gestaltung als gesichert: mit 2 großen Stuben á 30 m2, einer schwarzen Küche, einem Erker und Nebengelassen;
nach heutigen Erkenntnissen grenzte die hintere Hofseite direkt an die Stadtmauer

Tod des Herzogs Heinrich Markgraf der Niederlausitz, damit fällt die Niederlausitz vorübergehend an das Kurfürstentum Sachsen

1738

Neuer Herrscher nach dem Wiener Frieden (Napoleonische Kriege) wird Friedrich Wilhelm III., Spremberg wird damit preußisch

1815

es ist unbekannt, wann der Schornstein eingebaut wurde; im Haus von 1580 war er noch nicht vorhanden; vermutlich wurde der Schornsteinkopf nach 1815 entsprechend der neuen preußischen Gesetzgebung als ‚russische Esse‘ (schlanker Schornsteinkopf) umgebaut;

ca. 1820

Einbau von zweiflüglichen Einfachfenstern und einer neuen Haustür,  die heute noch erhalten sind,
eventuell im Rahmen weitreichenderer Restaurierungsarbeiten; es ist unbekannt, wann das Fachwerk und Dachstuhl schon einmal restauriert wurden, wann die Gefache in Süd-, West- und Nordseite mit Ziegeln gefüllt wurden, die Ostseite ist noch ursprünglich in Lehm-Staken-Bauweise

Fertigstellung der Bahnstrecke Berlin – Görlitz – Breslau und des Hauptbahnhofs Spremberg

1867

Inbetriebnahme der Stadtbahn von Hauptbahnhof Spremberg bis in die Stadt

1867

 

Beginn der Industrialisierung in Spremberg: Textilindustrie und Bergbau

ca. 1867

 

Reichsgründung (Bismarck)

1871

 

Spremberg war nach Berechnungen der geografische Mittelpunkt des Deutschen Reiches

1871 – 1918

Fachwerkfassade wurde vermutlich in dieser Zeit überputzt und weiß gekalkt,
es ist nicht bekannt, ob es auch vorher schon überputzt war;

1897

Das Haus wurde von Clara und Paul Krüger, den Eltern der Frau Sonntag, gekauft von der Witwe des Vorbesitzers  Kirschnermeister Tittelhoff;
Frau Sonntag wurde 1900 hier im Haus
als Margarete Krüger geboren, das 5. und jüngste Kind; 

1. Weltkrieg

1914 – 1918

Haus wurde von Kriegshandlungen nicht betroffen; 

 

1918 – 1933

 im Haus lebte als  Untermieter der Bäcker Fritz Seibt mit seiner Frau Minna;
das Haus steht als Zweifamilienhaus im Grundbuch

2. Weltkrieg
Im April 1945 wurde das Zentrum der Stadt und Industrieanlangen in der Peripherie durch sowjetische Bombardements stark zerstört

1939 – 1945

Haus blieb unzerstört,
neue Kastenfenster im Obergeschoss eingebaut ohne Mittelsprossen;
1942 wurde das Haus auf Frau Sonntag überschrieben; die Eltern starben in dieser Zeit;

SBZ – Sowjetische Besatzungszone

1945 – 1949

Im Haus lebten Frau Sonntag mit ihrer Tochter Waltraud und eine Flüchtlingsfamilie

DDR

1949 – 1990

Spremberg unterlag bis in die frühen 1970er Jahre dem Bergbaurecht –  Vorbehalt des Kohleabbaus unter der Stadt;
allgemeiner Verfall: alte Häuser wurden nicht wertgeschätzt; zur Pflege und Erhaltung wurden nur bescheidene Mittel bereit gestellt; ein sehr großer Teil der Altbausubstanz auf der Spreeinseln wurde abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt;
das Haus wurde 1982 vom der damaligen Kreisverwaltung unter Denkmalschutz gestellt

Wendezeiten/ Niedergang der DDR: durch Spremberg ging ein Ruck, es gab friedliche Demonstrationen, der „Runde Tisch“ setzt den Baustopp für weiteren Abriß der Innenstadt durch

1989 – 1990

 

Wiedervereinigung:
Beginn der Erneuerung des Stadtbildes mit Baumaßnahmen zur Ver- und Entsorgung, Strassenbau,  Initialzünding für öffentliche und private Initiativen zur Fassaden- und Substanzverbesserung

03.10.1990

 

 

1991

Eigentumsübergang des Häuschen von  Frau Sonntag auf den Kreis Spremberg

Großkreisbildung: der Kreis Spremberg hört auf zu existieren, ab jetzt ist das Gebiet Teil des Landkreises Spree-Neiße, die Stadt Spremberg verliert seinen Status als Kreisstadt;
Umzug vieler kultureller Einrichtungen in das Schloß (Bibliothek, Museum, Musikschule, etc.) unter Aufgabe der vorherigen Objekte

1992 – 1994

  1. Phase der Sanierung:
    (durch den Kreis Spremberg)
  • Befund
  • Herstellung  Fachwerkssichtigkeit (Entfernen des alten Putzes)
  • Austausch von nicht mehr funktionstüchtigen tragwerksrelevanten Bauelementen
  • Sanierungsmassnahme  wurde unvollendet abgebrochen
  • Regensicherheit war noch nicht hergestellt

u.a. Straßenausbau Burgstrasse/ Pfortenplatz

1997 – 1998

2. Phase der Sanierung:
(durch den Kreis Spree-Neiße)

  • Wiederherstellung der stark geschädigten Hofmauer
  • Abriß von Nebengelassen in Zusammenhang mit Straßenausbau Burgstrasse/Pfortenplatz

 

1998

Eigentumsübergang an einen potentiellen Investor (kaufte mehrere Immobilien im Paket)

 

2006

Zwischenzeitlicher Eigentumsübergang an eine neue Bauherrin; geplante Nutzung als Wohnhaus/ Alterswohnsitz

 

2008

Rückabwicklung und Eigentumsübernahme durch den Vorbesitzer

 

2011

Gründung der Interessengemeinschaft SONNTAGSCHES HAUS SPREMBERG und erste Recherchen zu den Besitzverhältnissen

 

Januar 2012

Eigentumsübergang an die Interessengemeinschaft

 

 2012 bis 2019

3. Phase der Sanierung.
(durch die IG Sonntagsches Haus SPB e.V.)
Einzelmaßnahmen siehe Restaurierung‘
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